Serenadenabend 2018 Presseartikel der Acher-Rench-Zeitung vom 18.07.2018
Die Bläserklasse der Musikschule Achern-Oberkirch bestritt beim Serenadenabend einen Auftritt vor großem Publikum.
Foto: Regina de Rossi
Der Serenadenabend der Musik- und Kunstschule am Samstag in der Acherner Illenau konnte die Erwartungen der Besucher nur bedingt erfüllen. Am Auftritt der einzelnen Formationen lag das aber nicht.
VON REGINA DE ROSSI
Achern. Einen Serenadenabend hatte die Musik- und Kunstschule Achern-Oberkirch ihren Besuchern versprochen – einen wie früher: romantisch, verträumt und mit unzähligen Kerzen im alten Gemäuer der Illenau. Gut, bei Sonnenlicht fällt die Kerzenpracht nicht auf und später, am Abend, sorgte die Illumination für ein bisschen Romantik, aber sonst? Sonst war es eine Auftrittsabfolge der einzelnen Musikklassen und dies mit so viel Abstand, dass es nicht reichte, um die Besucher wirklich einzubeziehen.
Vor großem Publikum
Schade, doch die einzelnen Darbietungen an sich waren durchaus hörenswert. Die Kleinen der Bläserklasse eröffneten mit schwungvollen Liedern das Konzert, deren einzelne Stücke von der zehnjährigen Anna Bruder souverän angekündigt wurden. Von Beethovens Ode an die Freunde bis zum lustigen Pipi Langstrumpf- Lied spielten sie mit Power und Freude und genossen offensichtlich den Auftritt auf einer richtigen Bühne.
Auf dieser fand sich im Anschluss der Posaunenchor unter der Leitung von Michael Fünfgeld ein und sorgte für einen bühnenreifen Auftritt. Vom temperamentvollen »Soul Bossa Nova« über »The eye of the tiger« bis hin zum spannungsfordernden Baladenspiel »Somewere, over the rainbow« eine klasse Leistung. Das weiche, warme Spiel der Hornbläser unter der Leitung von Katherine Flynn-Hartmann löste das kraftvolle Posaunenspiel ab und gab schließlich die Bühne frei für »Oh Lady be good« und das Saxophonquartett mit Horst Schuster. »Summertime « aus Gershwins »Porgy and Bess« erklang unter anderem aus Alt-, Sopran,- Tenorund Barriton-Sax und war ein
Hörvergnügen, so wie die Moderation von Franz Schindler.
Mit der einsetzenden Dämmerung und der Illumination an den alten Mauern wurde es stimmungsvoller und man rückte näher an die Bühne. Arrangiert von Marie-Luise Dietel und Jörg Werner, trug das Streichorchester seinen Beitrag zum Serenadenabend mit drei wunderschönen Folksongs bei. Mit Bratsche, Violoncello und Kontrabass verstärkte sich das Ensemble und wurde zum Kammerorchester, das sich Edvard Elgar und Camille Saint-Saens zuwandte.
Drei Kostproben
Elena Wagner-Gromova nahm daraufhin Platz hinter dem Klavier und begleitete Sophie Feißt, später Amrei Kugelgen in ihrem verträumten Geigenspiel, das so langsam einen Hauch eines romantischen Serenadenabends versprühte. Rosarot waren die Wolken am Himmel, als Kügelgen »Solveigs Lied« aus der Peer Gynt Suite erklingen ließ. Schön! Die Zuschauer applaudierten und durften sich auf drei hörbar geschulte Gesangssolistinnen aus der Klasse von Anja Bittner mit Kostproben aus der »Flederraus« und »Mondenschein « erfreuten. Weit fortgeschritten war der Abend, als Celine Schwenk (Klarinette) und Elena Wagner- Gromova zu Lovesongs und Evergreens griffen, um einen Abend zu beschließen, der von talentierten Musikschülern und engagierten Lehrern souverän bestritten wurde, dem man aber liebevoller und romantischer hätte umrahmen können.
Quelle: Acher-Rench-Zeitung vom 18.07.2018
Text und Bild: Regina de Rossi