Musikschulorchestern begeistern in zwei Konzerten
Das Junge Streichorchester und das große Sinfonieorchester der Musikschule gaben zwei herausragende Konzerte in Großweier und Nußbach. In den beiden Orchestern musizierten über 80 Kinder und Jugendliche mit großer Spielfreude.
Unter dem Dirigat von Musikschulleiter Jakob Scherzinger eröffnete das Junge Streichorchester mit den bekannten Melodien aus Tschaikowskis Ballett „Der Nussknacker“ das Konzert. Zuvor hatten die beiden Geigenspieler Leon Eckert und Lea Schmid das zahlreich erschienene Publikum begrüßt. Mit einer Tanzsuite des Barockkomponisten Jean-Philippe Rameau bewiesen die Kinder und Jugendlichen des Streichorchesters im weiteren Verlauf des Konzertes große Ausdrucksstärke. Mit „Fiddlin´ to Boston“ und „Rustic Dance“ wurde der erste Teil des Konzertes geschlossen. Besonders die Fuge im Mittelteil von „Rustic Dance“ meisterten die jungen Streicher gekonnt und mit großer Souveränität. Mit einer Zugabe und der Filmmusik zu „Harry Potter“ verabschiedete sich das Junge Streichorchester, bevor das über 50-köpfige große Sinfonieorchester auf der Bühne platz nahm. Der Streicherapparat wurde im Sinfonieorchester durch Blasinstrumente und Schlagwerk ergänzt.
Mit der Ouvertüre zum Trauerspiel „Egmont“ von Ludwig van Beethoven eröffnete das Orchester unter der Leitung der Dirigentin Lucia Birzer stimmgewaltig und pompös ihren Part des Konzertes. Nach einer kurzen Pause zeigte der Solist Luis Gromeyer in Webers Klarinettenkonzert feinfühlig und nuancenreich den vielfältigen Ausdruck seines Klarinettenspiels. In Niels Gades Erstlingswerk „Nachklänge von Ossian“ reizte das Orchester die Klangfarben vollends aus. Differenzierte Streicherklänge wechselten sich mit schmetternden Fanfaren der Blechbläser und feinen kammermusikalischen Einlagen der Holzbläser ab. Chapeau an Dirigentin Lucia Birzer, die den Orchesterapparat gekonnt steuerte und die Register ausgewogen herausgearbeitet hatte. Mit dem Stück Danzón No. 2 des mexikanischen Komponisten Arturo Márquez setzte das Sinfonieorchester einen fulminanten Schlusspunkt. Die lateinamerikanischen Rhythmen steckten förmlich zum Tanzen an. Die hervorragend gespielten Soloparts des anspruchsvollen Werkes unterstrichen die hohe Qualität der Musiker, was auch Musikschulleiter Jakob Scherzinger in seinen Dankesworten unterstrich. Er dankte zudem allen Lehrkräften und Betreuern des Orchesters. „Ohne das große Engagement der Lehrkräfte, der Eltern und nicht zuletzt ohne die Unterstützung von Sponsoren wären die Orchesterkonzerte nicht durchführbar. Insbesondere die Kooperationsschulen Heimschule Lender, Gymnasium Achern und Gymnasium Oberkirch leisten jährlich einen großen Beitrag zum Gelingen der Orchesterkonzerte“, so Scherzinger. Die anstelle eines Eintritts gesammelten Spendengelder sollen zur Anschaffung eigener Pauken für die Musikschule verwendet werden. Dass diese dringend benötigt werden, stellte sich auch in der schmissigen Filmmusik-Zugabe „Mission Impossible“ heraus, welche ohne Pauken nicht aufführbar gewesen wären.