30 Jahre Musik- & Kunstschule


Seit 1992 gibt es die Musik- und Kunstschule Achern-Oberkirch, sobald die Bauarbeiten abgeschlossen sind, steht ihr Umzug in die Illenau an. Vorher ist für das Festjahr 2022 aber einiges geplant.

Hier in den Festsaal soll er hin: Der neue Flügel, der mit der Aktion Tastenpate finanziert werden soll. Was mit dem alten Instrument passiert, ist noch unklar. OB Klaus Muttach (links) mit Jakob Scherzinger, Leiter der Musik- und Kunstschule Achern-Oberkirch. 

Achern. Der 9. November ist in Deutschland ein geschichtsträchtiger Tag. 1918 wurde am Stichtag die Deutsche Republik ausgerufen, 1938 brannten die Synagogen in der Reichspogromnacht und 1989 fiel die Berliner Mauer. Aus regionaler Perspektive hat der 9. November für Kunstinteressierte eine gewisse Bedeutung. Denn 1992 wurde die Musik- und Kunstschule Achern-Oberkirch gegründet, um alle Menschen an die Musik heranzuführen. Über das ganze Jahr verteilt, will die Schule mit über 30 geplanten Veranstaltungen das 30-jährige Bestehen feiern, wie Oberbürgermeister Klaus Muttach und Jakob Scherzinger, Leiter der Schule, in einem Pressegespräch verrieten. Das Gespräch

fand in der Illenau statt, wo die Musikschule ab Herbst 2023 beheimatet werden soll.

„Mit dem Umzug wollen wir der Musikschule ein gutes Umfeld mit attraktiven Räumlichkeiten bieten“, sagte Klaus Muttach. Das Bauprojekt stehe bereits in den Startlöchern. Auch das Raumkonzept ist deshalb schon festgelegt. Der Festsaal im Erdgeschoss wird dann zum kleinen Festsaal für Schülerkonzerte. Hochfrequentierte Veranstaltungen sollen im neuen großen Saal im ersten Obergeschoss stattfinden. Das zweite Obergeschoss ist für den Instrumentalunterricht reserviert, hier sollen die Unterrichtsräume entstehen. Zwölf Millionen Euro soll das Projekt kosten, sechs Millionen Euro Zuschuss werden vom Land gestellt. Insgesamt finanziert sich der Musikschulbetrieb zu 50 Prozent über die Gebühren der Eltern. Die anderen 50 Prozent werden von öffentlichen Geldern aus Land, Kreis und Kommunen bezahlt.

Spitze und Breite fördern

Das Ziel sei allen Altersgruppen und sozialen Milieus ein Angebot zu bieten. „Daneben unterstützen unsere Lehrkräfte besonders begabte Jugendliche bei Wettbewerben, zum Beispiel Jugend musiziert“, sagte Leiter Jakob Scherzinger. Inzwischen sei der Betrieb nach Disharmonien, durch den Einbruch von Anmeldungen während Corona, wieder auf einem guten Weg.

Mit einer besonderen Aktion startet die Musikschule jetzt in das runde Geburtstagsjahr. 88 Tasten – 52 Weiße und 36 Schwarze – warten auf ihre Paten. Mit 200 Euro Spende pro Taste sammelt die Musikschule Geld für

den neuen Flügel im geplanten kleinen Festsaal. „Kein Steinway, aber ein gutes Schülerinstrument“ soll es werden, verspricht Jakob Scherzinger.

Aber vor der Einweihung der neuen Räumlichkeiten will man im Festjahr erst mal „Achern und Oberkirch zum klingen bringen“, sagte Klaus Muttach. Mit über 30 Veranstaltungen will sich die Musikund Kunstschule präsentieren.

Geplant sind Schüler-, Matinee-, und Abendkonzerte sowie Projekttage für Schüler. Beim Concerto Piccolo treten sogar die jüngsten Musiker auf.

Besonders beliebt im Angebot der Schule sei der Elementarbereich, in dem schon Kinder ab sechs Monaten auf musikalische Entdeckungsreise gehen. Genauso gefragt sei das Singen in Seniorenheimen.

„Es ist bewegend, mit wie viel Leidenschaft die Senioren dabei sind“, sagte Muttach. Die Musikgeragogik, die sich mit musikalischer Bildung im Alter beschäftigt, animiere beispielsweise demente Menschen zum Mitsingen, wenn sie Lieder aus der Kindheit wiedererkennen, ergänzte Scherzinger.

Zum 30. Geburtstag will die Musikschule auch etwas zurückgeben. „Im Jubiläumsjahr wird es keine Gebührenerhöhungen geben“, versprach Klaus Muttach.

Quelle: Acher-Rench-Zeitung vom 19.02.2022
Foto und Bericht: Jonathan Janz

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