Rund 70 Mitglieder der Musikschule Achern-Oberkirch begeisterteten bei einem Konzert in der Großweierer Schloßfeldhalle


Endlich wieder Musik vor Publikum. Die rund 70 Mitglieder der beiden Orchester der Musikschule Achern-Oberkirch freuten sich, ein hervorragend besuchtes Konzert in der Schloßfeldhalle Großweier zu geben. Zu den Ensembles gehören Schüler der drei Kooperationsgymnasien in Achern, Oberkirch und Sasbach. Sie alle erlebten zur Vorbereitung des öffentlichen Auftritts vier intensive Probentage mit ihren Dirigenten in der Jugendherberge Oberwesel.

Keine Frage, dass hier fleißig und erfolgreich geübt wurde. Davon konnten sich die begeistert lauschenden Besucher, darunter Bürgermeister Dietmar Stiefel und Jakob Scherzingers Amtsvorgänger Rudolf Heidler, bestens überzeugen. Der Musikschuldirektor betonte in seiner Ansprache, dass es für die Schüler nichts Schöneres gebe, als das Gelernte vor Publikum zu präsentieren.

Den Anfang machte das Streichorchester. Hier spielen Kinder und Jugendliche, die am Anfang ihrer Ausbildung auf einem Streichinstrument stehen. Nach der langen, coronabedingten Zeit des Ausfalls gemeinsamer Proben und Vorspiele sammelten sie bei den Probentagen erste Erfahrungen im Orchesterspiel. Unter der Leitung von Stephan Lung, Musiklehrer an der Heimschule Lender, eröffneten sie das Konzert mit Sir Edward Elgars Sechs Stücke Op. 22 . Der Komponist vom „Pomp and Circumstances und „Salut d’amour“ hat mit den 1892 komponierten „sehr melodiösen Übungen in der ersten Lage“ ein beliebtes Anfängerstück geschaffen.
Wenn auch das Lampenfieber den jungen Musikern schwer zu schaffen machte, wurden sie im Lauf der Sätze beim Spiel immer sicherer und selbstbewusster, auch bei den darauf folgenden, Arrangements aus Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ gelangen viele beeindruckende Passagen. Der prasselnde Applaus der Besucher war der Lohn für ihren mutigen Auftritt.

Im Sinfonieorchester spielen 55 Akteure, darunter, zur Verstärkung des Klangkörpers, eine Handvoll Musiklehrer, zu denen sich auch der Oboist Jakob Scherzinger gesellte. Unter der Leitung des erfahrenen Weimarer Dirigenten Clemens Fieguth beeindruckten die Schüler mit Geschlossenheit und einem Spiel auf hohem Niveau. Bei Ludwig van Beethovens beliebter Konzertouvertüre zu „Coriolan“ gelangten gleich zu Beginn die langen Fortissimo Unisoni der Streicher und die abrupten Schläge im Tutti hervorragend. Die hohe emotionale Sensibilität und geballte Energie der großartigen Komposition wurde vom Orchester glänzend herausgearbeitet.

Schuberts Paradestück

Mit Franz Schuberts 1865 uraufgeführter Sinfonie in h-moll brachte der Klangkörper ein weiteres, ebenso berühmtes Paradestück zur Aufführung. Schuberts Ausruf „Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz. Und wollte ich Schmerz nur singen, ward er mir zur Liebe. So zerteilte mich die Liebe und der Schmerz“ deutet die famose Sinfonie. Ihre virtuose Klangwelt extremer Gegensätze und beglückenden Harmonik konnte das Orchester mit großen Einfühlungsvermögen zu Gehör bringen.

Den Schluss machte der geheimnisvoll raunende „Danse macabre“, den Camille Saint-Saëns 1872 auf Henri Cazalis Gedicht „Égalité – Fraternité“ komponierte. Hier erklärte der Dirigent vorab die besonderen lautmalerischen Aspekte des Stücks, zu der neben den klappernden Skeletten auch der gefürchtete Tritonus gehörte. Der kräftige und langanhaltende Beifall des Publikums signalisierte beiden Orchestern, dass ihre famose Leistung großen Anklang fand. Am Sonntag kam das Konzert in Oberkirch erneut zur Aufführung.

 

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