Premiere im „Musikzentrum Oberkirch“
Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ im nagelneuen Gebäude – Über 200 Musiktalente zeigten ihr Können in vier Kategorien
Vor einem Jahr schon bemühte sich der Leiter der Musik- und Kunstschule Oberkirch, Hansjörg Stürzel bei der Vergabe des Regionalwettbewerbs „Jugend musiziert“ um den Zuschlag für das Projekt „Oberkircher Musikzentrum“. Zu diesem Zeitpunkt wurden dafür gerade erst die Fundamente beim Forum am Hans- Furler- Gymnasium ausgehoben. Die gute Planung und Bauaufsicht des zuständigen Architekten Lorenz Kimmig sorgte für die Einhaltung der ausgewiesenen Bauzeit. So konnte das funkelnagelneue Gebäude pünktlich und mit einem echten musikalischen Paukenschlag, dem renommiertesten Musikwettbewerb Deutschlands, seiner Bestimmung übergeben werden und hat den ersten Test an den drei Wettbewerbs-Tagen erwartungsgemäß mit Bravour bestanden.
Noch bevor der Unterrichts-Alltag der Musik- und Kunstschule Oberkirch in den nächsten Tagen aufgenommen wird, durften sich die Teilnehmer über gut eingerichtete Vortrags- und Einspielräume freuen. Die freundliche Atmosphäre der hellen Räume, jeder mit einem frisch gestimmten Klavier ausgestattet, sorgten für einen stimmigen Ausgangspunkt für die Wertungsvorspiele. In insgesamt vier verschiedenen Kategorien stellten sich die Musiktalente der Ortenau einer professionellen Jury. Die einzelnen Altersgruppen der Jahrgänge in sechs Abstufungen vom Jahrgang 1997 bis zum Jahrgang 2011 und jünger wurden in den Sparten Holz- und Blechbläser solo, Streicher Duo und Klavier zu vier Händen gewertet. Das 25Punkte- Bewertungs- System lässt der Jury genügend Spielraum um leistungsgerechte und pädagogisch sinnvolle Einstufungen für jedes Talent zu finden. Ab 23Punkten aufwärts ist die Fahrkarte zum Landeswettbewerb gelöst.
Bis dahin allerdings ist es ein weiter Weg für den Nachwuchs, wie z.B. für den 13 Jahre alten Lars Meurer, der wie die meisten Teilnehmer mit seiner Familie und seinem Lehrer Marco Kaulke gekommen war. Sein musikalischer Werdegang ist beispielhaft für viele junge Talente der Region. Angefangen hat er in einer Blockflöten- Gruppe bevor er sein Lieblingsinstrument, die Trompete für sich entdeckte. Mit dem etwas leichtgewichtigeren Kornett nahm er vor sieben Jahren den Unterricht auf und ist noch immer begeisterter Anhänger seines Instrumentes. Diese Leidenschaft braucht es allerdings auch. Um im Wettbewerb konkurrenzfähig zu sein und den Regularien seiner Altersstufe gerecht zu werden, begann er mit seinem Lehrer schon vor einem Jahr mit der Vorbereitung. Das anspruchsvolle Programm, das in seiner Altersgruppe eine Vorspielzeit von 10-15min und Werke verschiedener Epochen fordert, muss sehr gut eingeübt sein, wenn man eine gute Punktzahl erreichen möchte. Mit seiner Leistung beim Vorspiel war Lars Meurer, wie auch sein Lehrer rundum zufrieden.
Ganz unabhängig von der Punktvergabe der Jury waren sich die befragten anwesenden Instrumentalpädagogen einig darüber, dass die Teilnahme an Jugend musiziert durch die intensive Vorbereitungszeit für jeden Schüler einen großen Sprung in der Leistungsfähigkeit am Instrument bewirkt. Das bestätigten auch etliche Schüler, die schon mehrfach am Wettbewerb teilgenommen haben aus eigener Erfahrung.
Der Regional- Ausschuss der Wettbewerbes mit dem Leiter Rudolf Heidler hatte sich für die noch bessere Betreuung der Teilnehmer ein neues Konzept ausgedacht. Die Jury wurde von vier Mitgliedern auf sechs erhöht- so konnte im Solistenbereich noch am selben Tag des Vorspiel- Termines vor Bekanntgabe der Punktzahl ein pädagogisches Beratungsgespräch mit wertvollen Tipps von jeweils zwei erfahrenen Profis aus der Jury durchgeführt werden, was auch sehr gerne in Anspruch genommen wurde.
Insgesamt ging es in Oberkirch sehr familiär zu, dafür sorgte nicht zuletzt die Stadtkapelle, die mit einem opulenten Kuchenbüffet in der Cafeteria aufwartete. Die wurde durch die dort ausgehängten Ergebnislisten zu einem gerne benutzten Anziehungs- und Treffpunkt um die gewonnen Erfahrung auszutauschen.